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Darf er das? - Grenouille: Mörder? Künstler? Genie?

Seite 3 von 5: Grenouille: Mörder? Künstler? Genie?

 

Grenouille: Mörder? Künstler? Genie?

Sein erstes Buch zu veröffentlichen, welches sofort auf der Bestsellerliste landet, das kann nicht jeder von sich behaupten. Patrick Süskind, mit seinem Roman „Das Parfum“ aber schon. Doch auch nachdem über 20 Millionen Exemplare verkauft, etliche Rezensionen geschrieben wurden, über Jean-Baptiste Grenouille, den Protagonisten welcher mit seinem stark ausgeprägten Geruchssinn, seiner daherkommenden Mordlust so abstrakt dargestellt wird, dass seine Gedankengänge nicht immer nachvollziehbar sind, bleibt für viele eine Frage offen.
Wie wollte Süskind dem Leser diesen Protagonisten präsentieren? Ist Grenouille ein Mörder, ein Künstler oder ein Genie?
Ein solches Schriftstück zu verfassen, welches diese offenen Fragen aufwirft; ist gewagt. „Genie und Wahnsinn liegen oft nah beieinander“, dieses sehr bekannte Zitat zeigt, dass es schwerer ist, als man denkt ein Genie von einem Wahnsinnigen, ja sogar Mörder zu unterscheiden. Auf den ersten Blick scheint es klar. Wer mehrere unschuldige, junge Mädchen umbringt, kann nur ein Mörder sein. Wer sonst würde diese Mordlust nicht unterdrücken können, welche von dem besonderen Duft Sinn geleitet wird.
Jemanden die Morde an mehreren Personen zu vergeben und die Person als nicht-Mörder anzusehen ist unmöglich. Nun steht also fest das Grenouille ein Mörder ist. Etwas anderes zu behaupten wäre abwegig, da somit all die schlechten Taten als normal und Regelkonform beglichen wären. So könnte jeder Mörder, welcher Menschen auf jegliche brutale weise umbringt als Genie oder Künstler gesehen werden. Stellen Sie sich das mal vor. Würde das Rechtssystem noch wirken, wären wirklich alle Menschen, eingeschlossen sie damit Okay, wenn soll ein Mensch ohne Folgen Morden kann, wann und wen er will?
Doch für Grenouille ist es klar, er war ein Genie, kein Mörder. Vielleicht sogar mehr als dass, ein Gott. „Und der Große Grenouille sah, daß es gut war, sehr, sehr gut.“ Er war sich seines Talentes bewusst, scheute nicht davor, Menschen hinters Licht zu führen, um eine Klugheit unter Beweis zu stellen. Seine Vorgehensweise bei all seinen Taten war fantastisch, das kann man nicht abstreiten. Niemand sonst als ein Genie selber kann so vielen Menschen etwas vorspielen und dabei in seiner eigenen Welt herrschen. Genau dies macht ein Genie aus. Sich niemanden unterzuordnen, ist genau, was Grenouille getan hat. Zwar scheint es so, als wäre er Zeitweise Baldini untergeordnet, dass der Parfümeur Kontrolle über den eigenständigen Grenouille hat, doch dies stimmt nicht. Betrachtet man die Situation näher und die Gedanken dahinter, sieht man das jede Grenouille „übergeordnete“ Person nur zu seinem eigenen Nutzen gebraucht, benutzt wird. Sie sind nur Hilfen auf seinem eigenständigen und geplanten Weg. Ständig merkt der Leser das der Protagonist selbstüberzeugt, sich schlauer als die anderen genannten Personen fühlt.
Doch kann auch ein Künstler so hervorragend sein, dass jeder, der sein Werk betrachtet alles, was passiert sein möge, um dies entstehen zu lassen zu vergessen?
Einen Künstler oder Kunst zu definieren ist schwer. Vor allem in der heutigen Zeit kann vieles als Kunst oder mit künstlerischem Hintergrund begründet werden. Die Art wie Grenouille sich in seinem Gebiet der Gerüche auskennt und seine Gedankengänge, nach den er handelt, können durchaus als künstlerisch gesehen werden. Auch das Parfum, welches er nach langer Zeit als sein Schluss Werk kreierte, ist laut Beschreibung „perfekt“. Dieses künstlerische Meisterwerk war sein beliebtestes, eines wofür Menschen Wort wörtlich töten würden.
Nach dem Lesen des Buches ist es nüchtern gesehen, klar, dass, das Abstreiten des Faktes das Grenouille ein Mörder ist heutzutage nicht möglich, gar unvorstellbar ist. Nach der Definition, was ein Genie ausmacht, ist es für mich klar, dass der Protagonist durchaus wie ein Genie dargestellt wird. Durch sein verwirklichen, der Herstellung, eines solch mächtigen Parfums kann dies als sein künstlerischer Erfolg sehen.
Schlussendlich sehe ich diesen besonderen Jean-Baptiste Grenouille also als Mörder und Genie, welches seine Gabe in Form von Kunst darstellt, an. Die Art und Weise wie er seine Genialität ausübt, wird für viele unvorstellbar für das echte Leben bleiben. Doch Süskind hat in besonderen Maßen aufgezeigt, wie schwer es wirklich ist Genialität von Wahnsinn und von Kunst zu trennen. „Wahnsinn bei Großen darf nicht ohne Wache gehen.“ So hätte Grenouilles Genialität und der treib nach Größe in Rahmen gehalten werden müssen, damit aus solch einem begabten Menschen kein wahnsinniger Mörder wird.

 Swantje Giencke, 11c

 

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